Eisklettern - Maltatal
Am 12.01.2012 ging es gegen 6 Uhr in der Früh los Richtung Kärnten, wir wollten 2-3 Tage im Maltatal zum Eisklettern verbringen je nachdem welche Bedingungen wir vorfinden würden. Kurz vor Klagenfurt haben wir dann brav der Asfinag Werbung folge geleistet und aufgrund eines Staus ein Rettungsgasse gebildet.
Wir wurden zum Glück nicht lange aufgehalten und so genossen wir gegen 9:15 Uhr schon unseren ersten Kaffee im Maltatal.
Anschließend ging es weiter auf die Gmuenderhuette, sie bietet die letzte Parkmöglichkeit für alle weiteren Touren. Da auf der Maltatal Hochalmstrasse Schneekettenpflicht besteht und durchwegs Schnee/Eisfahrbahn herrschte legten wir schnell Schneeketten an bevor es zur Hütte ging. Obwohl die Hütte gerade Winterpause hatte, hatten wir das Glück den Hüttenwirt zu treffen um noch ein paar Zusatzinfos und einen aktuellen Eisbericht einzuholen.
Wir folgten der Straße durch den Tunnel um anschließend auf der rechten Seite den Vorderen/Mittleren Maralmfall zu besteigen (die Topos sind sich leider nicht ganz einig). Wir waren zu dritt unterwegs und nicht alles lief wie geplant. Der Zustieg zur Route war wirklich hardcore, wir bewegten uns Knie bis Hüfttief im Schnee und brauchten fast 1h bis zum Einstieg. Es war wirklich sehr anstrengend und die Sonne brannte erbarmungslos auf uns herunter. Die ersten 10-15m gehen durch 90° Eis, was für mich als Anfänger alles andere als einfach war. Dazu kam noch ein blöder Seilverlauf, so dass ich im schwersten Teil drei Eisschrauben entfernen musste. Danach war ich mit meinen Kräften leider so am Ende das ich der restlichen Route keine Chance mehr gab und kleinlaut den Rückzug antrat. Es wurde immer wärmer und während ich beim Einstieg wartete gingen links von mir 2 kleine Lawinen ab und auch aus unsere Route kam einiges herunter. Ich glaube trotzdem wir waren zum perfekten Zeitpunkt hier, am nächsten Tag wäre keiner von uns mehr in diese Route eingestiegen.
Nach dem Abstieg richteten wir uns an einem kleinen Felsen noch ein Toprope ein, zuerst genossen wir eine heiße Kartoffelsuppe und dann nutzen wir die letzten hellen Stunden um uns so richtig auszupowern. Plötzlich hörten wir eine Lawine abgehen und wir wurden Zeuge wie der hinter Maralmfall zusammen krachte über 15 Sekunden lang kam Eis und Schnee den Wasserfall herunter. Wir waren weit genug weg so das für uns keinerlei Gefahr bestand aber es verdeutlichte uns doch mal wieder sehr eindrucksvoll welche Gefahren wir eingehen und wie vergänglich Eis doch sein mag.
Beim Abendessen im Gasthof Prunner (38€ pro Person im Einzelzimmer mit Frühstück) in Gmünd machten wir uns an die Fehleranalyse und die Kollegen versuchten mich für den nächsten Tag zu motivieren.
Am 2.Tag ging es dann zum Strannerbach welcher moderate Schwierigkeiten bietet und vor allem für Anfänger wie für mich gut geeignet ist. Allerdings sollte man die Länge und die Zeit für's Abseilen nicht unterschätzen.
Meine beiden Seilpartner ließen nicht locker und beschlossen mich ins kalte Wasser zu werfen, ich sollte die Führung übernehmen und am scharfen Ende des Seils gehen. Vom Vortag noch verunsichert, willigte ich zögernd ein und ging das erste Mal überhaupt Vorstieg im Eis. Ich hatte zuvor glaub ich erst einmal ein Eisschraube gesetzt und wusste ich darf mir heute keinen Fehler erlauben. Ich führte die ersten ?10. Seillängen?(bis zu einem großen umgestürzten Baum) und fühlte mich dabei eigentlich sehr wohl, aufgrund des mäßig schwierigen Geländes setzte ich nie mehr als 2 Eisschrauben auf 60m und diese meistens gezielt vor schweren Stellen. Ich finde das Setzten der Eisschrauben viel anstrengender wie einfach weiter zu klettern ;)
Nach gutem zu reden meiner Seilpartner beschloss ich die schwerste Stelle des Tages in Angriff zu nehmen, doch leider hatte ich große Probleme die erste Eisschraube nach dem Stand zu setzen. Sie war innen zugefroren und so verlor ich zu viel Kraft und "Nerven" und beschloss umzudrehen(rechtes Bild ganz unten). So übernahm einer meiner Seilpartner die schwerste Seillänge, die letzten 3-4 Seillängen kletterten wir dann simultan ohne Sicherung.
Alles in allem ein wirklich schöner Trip und wir verbrachten zwei Tage fast alleine im Maltatal, für den nächsten Tag waren 160 Eiskletterer zum Eis Total Event auf der Gmuenderhuette angemeldet und wir wussten das wir auf diesen Ansturm verzichten konnten, und so ging es direkt nach der Tour nach Hause.
Hier findet ihr Topos, Anfahrtsskizzen und im Winter auch immer einen Aktuellen Eiszustandsbericht. Hier gibts weitere Topos und einen andern Eisverhältnis Bericht.
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