Friday, April 11, 2014

Mehrseilroute - Waschrumpel - Rote Wand


8:02 Uhr wir stehen alleine am Parkplatz der Roten Wand, kommend von Frohnleiten über Tyrnau. In der Nacht hat es leider geregnet, wieviel? kA. Die Wand ist Süd-Östlich ausgerichtet die Sonne scheint also beste Voraussetzungen das es zumindest schnell auftrocknet.
Rechts der erste Blick den wir auf die Rote Wand ergattern konnten alles noch bei schönstem Sonnenschein.

Erste Abzweigen
ungefährer Routenverlauf
Wir entscheiden uns gleich rechts bei der ersten Kurve für den steilen Zustieg durch den Graben. Um 8:37 Uhr sind wir kurz vor unserem Ziel angekommen und werden gleich freundlich von 4 Gämsen begrüßt. Was bei uns zwar große Freude auslöst, uns aber gleichzeitig auch schnell zu unserem Helm greifen lässt und wir noch ein wenig vorsichtiger und vorausschauender klettern werden als sonst.
Hier seht ihr Alex in der ersten Seillänge, welche wirklich schon recht gut aufgetrocknet hat, lediglich der Riss ist noch richtig nass. Und natürlich sind beim Einstieg die Kletterschuhe auch so richtig schön voll mit Erde und Waldboden geworden. Aber nach einigen Klettermetern hat man dann das notwendige vertrauen wieder gefunden.

Alex ist die 1.Sl ohne größere Probleme durchgestiegen, da wir die Route aber noch nicht kannten musste er gerade in den Platten-Passagen schon ein wenig nach den richtigen Tritten und nur wenigen Griffen suchen. Beim zweiten Mal wird das denk ich viel einfacher werden.

Wie ihr mich kennt war das für mich natürlich kein Zuckerschlecken, aber mit gut zureden ein wenig Pause und suchen hab ich mich dann doch noch überzeugen lassen können nicht gleich umzudrehen sondern mich rauf zu kämpfen.
Obwohl die erste Seillänge für mich alles andere als gut gelaufen ist, bin ich nach dem neue Ausgegebenen Motto: "Wechselführung" die 2.SL ganz brav und ohne schummeln vorgestiegen. Mit ein bisschen Suchen findet man eigentlich überall was brauchbares, ich bin dann im oberen Bereich bevor man links unter der Höhle quert ganz brav am Felsen und in den Wasserrillen geblieben und nicht in die Botanik ausgewichen.

3.SL sollte eingentlich keine größeren Schwierigkeiten bringen, dennoch hatte ich ja noch immer ein wenig Angst vor all dem was oben noch kommen würde. Vor allem die Worte 6.SL 6- speckig, hatten es bis jetzt ja immer verhindert das wir die Tour wirklich probieren wollten.

Doch wie immer kam alles anders, Alex kletterte frohen Mutes jedoch schon mit ziemlich kalten Fingern und ein wenig Zittern, die Sonne hatte uns ja leider in zwischen verlassen und es wurde richtig kühl unter der Windjacke, bis zur zweiten Sicherung, einer Sanduhr. Nichts böse ahnend ging es weiter hinauf, doch es wurde immer moosiger immer nasser, richtig gatschig halt.
Und so kam es wie es kommen musste, er rutschte gute 2m nach unten (zumindest nehme ich das mal an weil ich auf einmal 2m Seil auf meinem Helm liegen hatte).
Und dann hörte ich nur mehr die Worte, da geht gar nix mehr viel zu nass ich klettere die 6m zurück ab zur letzten Sicherung.

Abgeklettert, Feuerwehrkarabiner rein, abgelassen. In einem Zug vom 2ten Standplatz mit den 60m Halbseilen, abgeseilt, zusammen gepackt und ab nach Hause.
Für mich war das trotzdem ein erfolgreicher Tag, Alex hat umgedreht wie es zu gefährlich wurde, Rückzug hat super funktioniert und wir hatten den spannendsten Abstieg unseres Lebens. Zuerst haben wir jemanden getroffen der meinte er ist die Waschrumpel schon 159 mal geklettert und das sogar im Schneefall mit vereister Schlüsselseillänge. Wir haben erfahren das neben der Waschrumpel gerade eine Neue Route eingebohrt wird, ein Fixseil lies das auch schon vermuten.

Anschließend haben wir noch denn wohl bekanntesten Grazer Bergsteiger\Kletterer und Erschließer der ersten Stunde getroffen ohne es überhaupt zu wissen. Wir haben uns einfach so über 1 Stunde am Wegrand super unterhalten. Leute ich sag's euch! Wir haben Geschichten gehört. Diese Begegnung werde ich wohl nie vergessen. Erst eine kleine Internetrecherche verriet uns seine Identität, schade wir hätten uns wirklich gerne für all die tollen Routen die er für uns geschaffen hat bedankt.
Der Blick zurück!

Morgen wird nochmal drüber gelesen und die restlichen Fehler ausgebessert, aber ich wollte das ihr über die aktuelle Situation am Fels bescheid wisst. Achtung der Routenverlauf oben im Bild ist wirklich nur ungefähr, da wir ja die Route nicht fertig geklettert sind, haltet euch bitte an die offizielle Topo.

7 comments:

  1. jaja, ein tratscherl mim altmeister ist wirklich immer wieder was sehr nettes.

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  2. auch wenns der nxituer eh schon gesagt hat - ein treffen mit dem altmeister ist ganz was besonderes! wir durften auch schon ein paar mal seinen erzählungen lauschen und erfahren, wie fels putzen wirklich funktioniert :)
    und daumen hoch gibs sowohl für die thematisierung der 'wechselführung' (es gibt anscheinend doch noch leute so wie mich die mit der vorstiegsmoral kleinere oder grössere probleme haben) und als auch dafür dass ihr offen über den rückzug schreibt!

    lg & bis zum nächsten bericht :)

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  3. Vielen lieben dank euch zweien.

    Hab mir natürlich auch gleich wieder euer Video von der Waschrumpel http://goo.gl/UQ8DVc angesehen, um festzustellen ob wir uns verstiegen sind, aber ich denk die 3te Sl. ist wohl dem Schnitt zum Opfer gefallen?

    Aber hätte es euren Kommentar "ziemlich speckig und abgeklettert :( " schon gegeben bevor wir uns zur Tour aufgemacht haben http://www.nixtun.at/pics/20140417-Waschrumpel , währe ich wohl bestimmt nicht eingestiegen.

    Du bist bestimmt nicht die Einzige, ich hab ja inzwischen sogar schon NachstiegsMoralProbleme ;)

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  4. ;-) nana die 3.SL ist schon dabei. ab minute 2:50, da sieht man auch ganz gut den etwas spezielleren haken am beginn der seillänge. in dieser länge sind halt fast keine zwischensicherungen drinnen weil sie recht einfach ist (im vergleich zur restlichen tour) wenns dort aber grauslich rutschig ist machts sicher wenig spass.
    nur net aufgeben! weiterkraxeln, übung macht den meister. und immer passts halt net, aber solange man einen sicheren rückzug machen kann ist ja alles okay.
    ajo, lassts euch net zu sehr von 'speckig' oder 'abgeklettert' aufhalten, die meisten alten touren in diesem schwierigkeitsgrat schauen halt schon so aus, zumindest an den schlüsselstellen.

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  5. Ah, super danke! Werd ich mir gleich nochmal anschauen.

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  6. nachsteiger = stützradfahrer :P

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  7. Da kann ich dir nur recht geben.

    Leider hatte ich trotzdem meinen schlimmsten Sturz im Toprope. Knie, Ellbogen und Unterarm aufgeschlagen , abgeschürft, rechtes Sprunggelenk auf Tennisballgröße angeschwollen. Zum Glück nix gerissen nur gezerrt und verstaucht.

    Schuld war ich selbst dachte ich könnte einen netten KingSwing hinlegen wie man in so schön aus "Am Limit" kennt.

    Doch leider war ich viel zu hoch und bin ungebremst, 10m weiter unten gegen den Felsen gekracht. Ich hatte sogar noch so viel Zeit das ich mir den Fuß aussuche konnte der den Aufprall dämpfen sollte. Hab mich für den Rechten entschieden, den Linken hat mir vor einigen Jahren nämlich beim Fußball schon mal jemand abgetreten.

    :)

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