Klettern - Kärnten - St. Paul im Lavanttal - Burgruine Rabenstein
Es scheint so als hätten es uns Burgruinen in letzter Zeit angetan, doch die Wahrheit ist: Ich wollte weder in die Weizklamm noch zur Hirzmannsperre zum klettern fahren. Es sollte was Neues, was Besseres, der Ultimative Klettergarten werden, den es trotz der unzähligen Klettergärten im Grazer Bergland anscheinend doch nicht zu geben scheint. Immer fühlt es sich so an als wäre es überall anders besser wie vor der eigenen Haustür. Wenn ich an unsere Zeit in Laussa und im Ötztal zurück denke wo wir einfach in jede 7er eingestiegen sind und eine faire Chance hatten, wo Routen gut und sinnvoll abgesichert waren, wo das Sicherungsgelände 1A war. Dann frage ich mich als Kletterer in der Steiermark halt doch immer, warum ich mich hier einfach nicht Willkommen fühle und warum es überall anders doch so viel besser ist.
Auch wenn weit weit weg von hier nicht wirklich die Devise war, liegt mit einer Stunde Fahrzeit (ohne die seltsame Umleitung die es kurz vor dem Gasthof Rabensteiner zur Zeit gibt) der Klettergarten für mich genau an der Grenze, wenn es darum geht was für einen Tagestrip noch lohnend ist. Laut Internet sollten wir einen idyllischen Klettergarten, mit Routen in allen Schwierigkeitsgraden antreffen.
Cool gelegen ist der Klettergarten wirklich, Schatten hat man allerdings erst am Nachmittag, also durfte trotz der weiten Anfahrt ausgeschlafen werden. Jedoch wurden wir weniger freundlich direkt von einem herab fallenden Stein(chen) begrüsst. Im Führer stand zwar eine Warnung vor Steinschlag, aber auf den ersten Blick hätte ich das Gebiet für sicher gehalten, wenn man jedoch beim Zustieg über den Klettergarten blickt sieht man das da tatsächlich massenhaft loses Zeug rum liegt. Also hieß es den restlichen Tag brav Helme auflassen.
Lasst uns mal über die Routenbewertung sprechen: Einfach ein Witz! Wir haben Viper 6a+, Dornröschen 4c und Aufzug 4c gemacht. Dornröschen ist wie Treppensteigen also sicher leichter wie 4c aber jetzt kommt das coole Aufzug welche ja gleich bewertet ist, ist echt hart und Alex konnte sie nicht ohne pause klettern. Natürlich lag das auch daran das wir die Route und die richtigen Griffe nicht kannten, aber das ist doch einfach lächerlich, Aufzug wird am Ende richtig steil und das Top zu klinken ist echt tricki. Wir würde Dornröschen eine 3b geben und Aufzug mindestens 5c.
Jetzt kommen wir zur letzten Route des Tages Viper, von unten eine geniale Route zieht sie doch straight über coole Löcher nach oben. Aber wie der Eindruck uns getäuscht hat! Sturz kurz nach dem klinken der ersten Exe, die Löcher alle recht schlecht, so gut wie keine Tritte, Alex musste echt kämpfen um rauf zu kommen. Oben ist er dann nochmal gescheit abgeflogen, und die Züge bei den letzten 3 Exen sofern man gerade Klettert und nicht nach links ausweicht, haben alle samt mit einer 6a+ nichts zu tun. Ich habe selbst im Toprope unzählige versuche für die Einzelstellen gebraucht und seien wir uns mal ehrlich wenn ich Toprope eine 7- nicht in einem Zug klettern kann, alter dann hat das mit einer 7- aber mal gar nichts zu tun.
Verglichen mit der Angry Dragon dürfte die Viper wenn man die Route und die Abfolge kennt leichter sein weil sie nicht überhängend und nicht so kraftraubend ist, ich denke sie dürfte so um die 6b+, 6c einzuordnen sein. Vielleicht bewahrheitet sich hier wieder, das solche Klettergebiete welche wenige Locals gemeinsam entwickelt haben, einfach viel leichter bewertet werden wie sie tatsächlich sind. Mann kann sich seinem Bro gegenüber doch keine blöße geben. Wie ich diesen Schwachsinn hasse.
Sorry Leute ansonsten ist es echt ein feines Klettergebiet, für Anfänger gibt es 2-3 Routen die kletterbar sein dürften. Wir haben zwei Wiener Kletterkollegen kennen gelernt, welche leider die selbe Erfahrung gemacht haben wie wir. Sie mussten leider in der Route Cold Finger 5c umdrehen weil sie einfach nicht weiter gekommen sind. Sie meinten auch das ihnen dieser Schwierigkeitsgrad sonst eigentlich keine Probleme bereitet.
Die Topo und Anfahrt findet ihr ab Seite 63 in dem von mir gehassten Kletterführer "Klettern in Kärnten und Osttirol von Ingo Neumann". Oben habe ich euch das Gasthof Rabensteiner in Google Maps markiert, das reicht für die Anfahrt, aber Achtung auf die erwähnte Umleitung, sehr schmale Straße und das letzte Umleitungsschild steht auch Verkehrt, also wenn ihr plötzlich im Hof vom "Gasthof Johannesmesner" steht, zurück zum Umleitungsschild und dann links die Straße runter.
Geparkt haben wir vor der großen Linde wie im Führer beschrieben, bei einem Holzstoß mit Plastikbechern, aber Achtung der Zugang ist links vom Parkplatz, da ist ein Gatter mit einem kleinen Tor. Nicht rechts wie beschrieben. Wenn man das erste mal wo ist, übersieht man sogar die größten Tore und Wege. Oben auf bei den Fotos seht ihr sowohl Parkplatz und das Zugangsgatter.
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