Eine kleine Ewigkeit hat es gedauert, bis wir wieder nach Oberösterreich zurück gekehrt sind. Diesmal haben wir unsere Zelte nicht in Steyr sonder gute 40km weiter nördlich in Linz bei einem guten Freund und ausgewanderten Freiluft-Gecko aufgeschlagen.
Das Wetter verhieß leider nichts gutes 3 Tage Regen waren prognostiziert und traten leider auch so ein. Ach hätte der Wetterbericht bei Sonne dieses Jahr nur annähend so gut gestimmt, was wäre ich glücklich gewesen. Aber was soll's, das Ennstal wäre ohnehin fast zu weit entfernt gewesen, mit einer guten Stunde fahrt von Linz nach Laussa, back to our Routes, wäre also sowieso nicht viel geworden. (Link
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Also mussten wir uns im Vorfeld schon auf die Suche nach kletterbaren in der Nähe von Linz machen und siehe da was war ich erstaunt als ich diese tolle jedoch schon etwas in die Jahre gekommene Homepage mit frei zugänglichen Topos fand:
Mühlviertler Kletterführer
10 Klettergebiete/Bouldergebiete rund um Linz, vor allem das
Rodlta hat mich besonders angesprochen, aber auch
Waxenberg und
Mönch, wirkten am Papier sehr interessant.
Wir starteten am Montag um 6:30 Uhr und waren kurz nach 9 Uhr in Linz, haben kurz umgepackt, unseren Kollegen eingepackt, und ab ging es bei starker Bewölkung nach Waxenberg. Eine gute 3/4 Stunde fahrt durch Linz, über den Pöstlingberg und die
Burgruine Waxenberg strahlte uns entgegen. Es gibt unzählige Parkplätze auf der Linken Seite vor der 2ten 180° Kurve, der Zustieg dauert 3-5 Minuten.
Es gibt 5 Sektoren wobei wir nur in den Sektoren A (Münchhausen, Traumpfeiler) und C (Spieglein) geklettert sind. An vielen Stellen sind große Klemmblöcke die zuerst recht unsicher wirken aber dann doch recht cool zu klettern sind. Der Granit ist außerdem mit vielen größeren und kleineren Rissen durchzogen, sonst aber sehr glatt. Die Route 39 Flechtenpfeiler 6/6+ wirkt unten seltsam ist aber sehr lohnend da der Riss ober sehr schön zu klettern ist und in der Route 13 Die Furche 4+ befindet sich ein cooler Kamin den man mit 'Kamintechnik'(Rücken an die eine Füße an die andere Wand) klettern kann. Wir haben uns in den beiden Sektoren die leichteren Routen rausgesucht, auch wenn man hier ziemlich alles ohne Probleme probieren kann da auch die Position der Hacken und ihre Abstände gut gewählt sind. Leider begann es zu regnen und so waren einige Routen unkletterbar, beim sichern bzw in geraden bis leicht überhängenden Routen ist der Regen aber kein Problem da die Äste der Bäume guten Schutz bieten.
Wir haben noch die Route 36 Knusperriss 6- gemacht und Toprope die Route 38 Spieglein 8-/8 ausgecheckt.
Bei der Heimfahrt machten wir einen kurzen Stopp auf dem Pöstlingberg und genossen die Aussicht über ganz Linz, wir haben sogar einen Blick in die Wallfahrtskirche gemacht. Urlaub halt, wann schaut man sich sonst schon Kirchen an. Schön war Sie und Kultur gehört für mich eigentlich immer zu einem ausgewogenen Urlaubsprogramm, auch wenn sie sich oft bei einem Kletterkurztrip nur schwer unterbringen lässt.
Am Abend haben wir von unseren Gastgebern noch eine Führung durch die schöne Stadt Linz bekommen, vom Casino ging es über den Martin-Luther-Platz über die Landstraße vorbei am Alten Dom zum Hauptplatz wo die Dreifaltigkeitssäule steht. Dann ging es nach links über die Hofgasse zum Linzer Schloss, weiter zum Linzer Landhaus und abgeschlossen wurde die Tour fürs Erste mit dem Mariendom.
Ausklingen ließen wir den Abend in der
Cocktailbar Easy, welche gleich hinter dem Mariendom liegt. Nach einem super Cocktail in einer Wahnsinns atmosphärischen Bar mit guter Musik, spazierten wir nochmal zur Nibelungenbrücke um uns die Beleuchtung des Lentos und des Ars Electronica Centers anzuschauen.
Tag 2.
Wie versprochen hatte es die ganze Nacht lang durch geregnet und auch in der Früh war keine Wetterbesserung festzustellen. Der Notfallplan der eigentlich ja gar kein Richtiger war wurde in kraft gesetzt. Ab in die
Kletterhalle Auwiesen, auch wie haben wir uns schon alle auf die Kletterhalle gefreut. Für mich ist das die Perfektion einer Kletterhalle, die Tageskarte kostet mit Alpenvereinsermäßigung 10,50€, Vormittags oder Stundenkarten gibt es leider keine, was aber auch schon der einzige Kritikpunkt ist den ich finden kann.
Nachdem ich meine Sturzangst zur Zeit einfach nicht ablegen kann, hab ich mir gleich zu Beginn eine einfache leicht überhängende Route gesucht und mich einfach 3 mal ohne Vorankündigung ins Seil geworfen, das erste Mal noch unter der Exe die nächsten zweimal darüber und Schwubs die Wubs, wie ich beim nächsten schweren Zug war, hab ich mich endlich getraut mal wieder durch zu ziehen und bin ans Top geklettert und so habe ich doch einige nicht zu schwere Routen brave hinter mich gebracht.
Am Abend ging es ins
L'Osteria Pizza e Pasta, wir hatten Glück, dass das Wetter etwas besser wurde und die Sonne heraus kam, ansonsten hätten wir leider keinen Platz bekommen, da das Lokal total ausgebucht war. Also Platz reservieren wenn ihr zu Mittag oder am Abend zu den Hauptzeiten Essen gehen wollt. Die Pizzen sind einfach gigantisch und eine Besonderheit, man kann sich die Hälften unterschiedlich belegen lassen, was bei so einer große Pizza echt super ist. Preislich mit 10,50€ nicht ganz billig aber jeden Cent Wert und man hat am nächsten Tag bestimmt noch 1/4 als kleine zwischen Mahlzeit übrig, ansonsten großen Respekt wer das Teil verputzt.
Tag 3.
Das Wetter wurde zwar ein wenig besser aber an ein draußen Klettern war trotzdem nicht zu denken, also ging es noch mal in die Kletterhalle, es war ja nicht so, das wir nicht noch mit einigen Routen und Bouldern eine Rechnung offen hätten. Alex wollte sich unbedingt in der genialen Hauptwand versuchen und ist in seiner 6b+ echt weit gekommen und hat zur Belohnung einen super coolen Sturz ins leere genießen dürfen. Ach wie liebt er das.
Wir alle waren vom Vortag echt platt, also wurde das Seil recht zeitig zur Seite gepackt und es ging ans Bouldern. Ein echt schwerer 3er (Schwierigkeiten von 1-5 an Farbbouldern gibt es in der Kletterhalle und die vielen Strukturen sind dabei, sofern es nicht anders angeschrieben ist) hatte es uns angetan, am ende habe ich weder meine Schulter noch meine Finger gespürt vor lauter schmerzen, aber geschafft haben wir ihn.
Ein wirklich gelungener wenn auf Grunde des Wetters auch nicht perfekter Kletterurlaub. An dieser Stelle noch mal recht herzlichen Dank an unsere Gastgeber, ohne die dieser Trip nie möglich gewesen wäre.
War ein cooler Klettertrip! Das müssen wir bald mal wiederholen. :-)
ReplyDeletelg, Didi