Um 5 Uhr starten wir von Graz über den Wechsel in Richtung Wien, bis nach Seebenstein wo wir nach links zurück auf die S6 fahren, bevor wir dann die erste Ausfahrt Neunkirchen in Richtung Puchberg am Schneeberg nehmen.
Nach ein wenig Parkplatzsucherrei und einer Kehrtwende mitten in einem Bauernhof ("sorry for that! aber warum schreibt ihr eure Parkplätze und die Tourenausgangspunkte nicht an? In einem Tourismusort wie diesem?")
Parken wir schließlich auf einem relativ großen aber leider komplett unbeschilderten Parkplatz
Wir starten gegen 7:05Uhr in Schneebergdörfl auf 736hm, an der Feuerwehr geht es links vorbei über einen breiten Schotterweg den wir ca. 2,2km durch das
Mieseltal folgen bevor sich der Untergrund ändert und wir nach rechts einem schmalen Pfad zum
Unteren-Herminensteig folgen. Erst hier wird es steiler, der Weg ist recht schmal und ziemlich verwachsen, wieder einmal macht sich die lange Wanderhose bezahlt.
Kurz vor Kilometer 4 erreichen wir auch schon eine der Schlüsselstellen dieser Tour, welche sich jedoch recht problemlos links umgehen lassen würden. Aber da wir das Klettern und Kraxeln ja besonders lieben, geht es natürlich nach rechts über die fast senkrechte Wand nach oben. Das Seil braucht ihr nicht wirklich, es schaut auch nicht mehr "so" gut aus. Genießt lieber den warmen Fels unter euren Händen und nehmt euch die Zeit nach guten festen Griffen ausschau zu halten und schon habt ihr wieder festen waagerechten Boden unter euren Füßen.
Weiter geht es über einen Teil des
Nördlichen Grafensteigs bevor wir den Einstieg zum
Oberen Herminensteig erreichen. Auch hier erwartet uns wieder wunderschöne leichte kletterei entlang dieses Grades. Es bieten sich uns immer wieder herrliche Ausblicke.
Das Gebiet und die Vegetation haben sich vom Begin unserer Tour bis hierher stark verändert, durch den vielen Schotter, dem felsigen Gelände mit vielen Föhren und Kiefern stellt sich ein mediterranes Flair ein. Aufgrund der starken Hitze hat man fast nicht mehr das Gefühl in Österreich zu wandern. Die Gerüche erinnern einen doch schon sehr stark an den letzten Italien oder Kroatien Urlaub. Umso mehr geniessen wir die letzten Meter bevor wir zurück in der Zivilisation, bei den Schneebergbahn-Touristen, am Gipfelplateau landen.
Plötzlich wird es laut und hektisch, Eltern schreien mit ihren Kindern, Kinder schreien mit ihren Eltern. Unpassendes Schuhwerk trifft auf Jeanshose mit starken Übergewicht. Wir erreichen den
Waxriegel auf 1888hm gegen 10:30Uhr.
Ich schließe die Augen und vorallem meine Ohren, hoffe das niemanden ein Herzinfarkt ereilt und stürme vorbei an der
Damböckhütte über den
Ochsenboden auf das
Klosterwappen den
Hochschneeberg mit 2076m. Komplett außer Atem und selbst kurz vor einem Herzinfarkt, muss ich mir wohl eingestehen, dass ich auch nur ein Tourist und kein Athlet bin.
Die Wolken werden immer dunkler, und die Schlechtwetterfront scheint uns früher zu erreichen wie angekündigt, nichts wie weiter.
Es geht über die
Hackermulde vorbei an der
Fischerhütte, auf den
Kaiserstein 2061m. Den
Festkogel lassen wir rechts liegen und folgen einem Schild und einem plötzlich nur mehr schlecht markierten Weg zum Einstieg des
Nandlsteig's. Im Steig selber werden wir wieder mit Markierungen überhäuft, und ein weiteres Mal fragt man sich ob diese kleinen Steige/Schleichwege/Klettergrade nicht ausführlich angeschrieben werden, damit die Touris sich nicht dorthin verlaufen?
Der
Nandlsteig führt uns über den
Nandlgrad vorbei an der
Rieshütte, dem
Erzengelstein zur
Bürklehütte. Zurück ins
Schrattenthal, vorbei am
Schwaben- und Bruckerhof zum Parkplatz in
Schneebergdörfl.
Für den ganzen Spaß brauchen wir 7h22 legen 19.9km und 1389hm zurück. Bis auf das Plateu oben war die Tour echt durch schönes Gelände geprägt und überraschend Anspruchsvoll. Der Ausblick war super und auch der Abstieg, da das Wetter doch hielt, kein allzu großes Problem.
No comments:
Post a Comment