Auch heuer wollen wir wieder hoch hinaus, aber da wir nach unseren Skitouren nicht ganz so aktiv waren wie wir es gerne gewesen wären sollte es nicht zu extrem werden. Der Wetterbericht erlaubt leider keine schöne Urlaubswoche also ab nach Salzburg und auf zum Wießbachhorn.
Der Blick aufs Kitzsteinhorn und dem ganzen Kaprunnertal, macht das dann aber alles wieder gut. So wie wir unseren Parkplatz im Parkhaus hatten waren wir fast schon wieder entspannt, ein frisches Extrawurstsemmerl noch zur Stärkung, und es sollte los gehen. Doch als wir die Schlange von Touristen vorm Ticketverkauf sahen war die gute Stimmung wieder etwas gemindert...
Rant on:
Um vom Parkplatz zu den Stauseen zu kommen muss man ein Ticket kaufen und rauf fahren oder entlang der Straße nach oben hatschen. Der Fußmarsch auf der Straße weckt unser Interesse nicht so wirklich - also rauf mit dem Bus... und der Bahn (Schrägaufzug)... und dann nochmal mit dem Bus. Wie war der Ticketverkauf? Eine Verkäuferin für viel zu viele Touristen!
Bei der 'Talstation' steht ein riesen Schild mit den Preisen, was nicht drauf steht ist das es eine Ermäßigung gibt für Leute die auf der Hütte schlafen und was eine Einzelfahrt kostet.
Dann dauert die Fahrt + Wartezeiten mehr als eine Stunde. Wer sich denkt ich starte gleich in der Früh los! Tja Pech gehabt, erste Fahrt 8:15 und am Wochenende ein Bergsteigerbus um 6:30 aber nicht immer, da muss man nachfragen (häääää?!?!?) und auch nur auf Reservierung. Manch Motivierter kommt jetzt auf die Idee ich fahr mit dem Mountainbike rauf! Ja ne, darfst aber nicht, Glückwunsch.
Und wenn man am nächsten Tag die Talfahrt beanspruchen möchte nimmt der Automat das Ticket nicht mehr, super System eigentlich.
Rant off.
Aufgrund der vier stündigen Anfahrt und den seltsamen Buszeiten haben wir uns nicht gestresst und sind erst nach elf am Parkplatz. Erst gegen 12:40 Uhr erreichen wir die Endhaltestelle am Stausee und können uns endlich auf den Weg zur Hütte machen. Das Panorama bei den Stauseen alleine ist schon genial und sobald man von den Stauseen weg auf dem Wanderweg ist, ist man auch die Menschenmenge los.
Knappe 800hm geht es zur Hütte dem Heinrich-Schwaiger Haus hinauf und wir waren in ca 1h30 oben. Nachdem wir 'eingecheckt' und uns kurz mit den Hüttendamen unterhalten haben überlegen wir ob wir den Gipfel heute noch schnell machen sollen. Entschieden uns dann aber dazu den Nachmittag/Abend auf der Hütte zu genießen und uns im Alpenpanorama zu sonnen.
Auf der Website zur Zimmerreservierung widerspiegelt die Auslastungsanzeige nicht ganz die Realität und wir waren verwundert wie viele Leute im laufe des späten Nachmittags noch zur Hütte kamen. Einige interessante Gespräche mit diversen Bergkollegen dann kommt auch schon das Abendessen. Abendessen gut, Hütte schön und sauber, wahnsinns Sonnenuntergang über dem Kitzsteinhorn, alles super.
Am nächsten Tag beeilen wir uns beim Frühstück um gleich als Erste durch den kurzen 'Klettersteig' nach der Hütte zu kommen. Der Grat-Aufstieg ist richtig schön und abwechslungsreich, als wir unterwegs waren brauchten wir weder Steigeisen noch Pickel, mehr Gletscherausrüstung benötigt man bei der Tour im allgemeinen sowieso nicht da man nur am sicheren Grat unterwegs ist und nie in eine Spalten Zone kommt. Was ich euch empfehlen kann ist ein Helm, wir hatten leider keinen dabei (sonst auch fast niemand), im Nachhinein aber doch sehr fahrlässig von Uns da sehr viel lose Steine rumliegen und man im Klettersteig auch leicht was am Kopf kriegen kann.
Der Aufstieg ist ohne große Schwierigkeiten zu bewältigen und wir queren auch nur einmal ein Schneefeld, und selbst das hätten wir umgehen können. Jedoch kommen wir so viel zügiger voran und stehen zu unserer eigenen Überraschung 1h48 später schon am Gipfel.
Zum Panorama vom Großglockner bis hin zum Großvenediger lass ich einfach mal die Bilder für sich sprechen.
Nachdem der Gipfel sehr schnell sehr voll wurde und es doch sehr windig war machten wir unsere Fotos, eine schnelle Stärkung und schon ging es gemütlich wieder an den Abstieg. Bei der Hütte wieder angelangt noch einen schnellen Kaffee und ab ins Tal.
Jeder der grad nicht vier Stunden hin und Rückfahrt hat, gut zu Fuß ist(1600hm) und keine Probleme mit der Höhe hat, können wir den Berg als Eintagestour durchaus empfehlen. Auch wenn der letzte Bus um 16:30Uhr ins Tal fährt sollte das problemlos zu machen sein wenn man vor 10uhr mit einem Bus hinauf fährt. Will man vom Wießbachhorn weiter gehen und z.B Klockerin mitmachen ist eine komplette Gletscherausrüstung notwendig.
Für uns war die Wahl mit einer Übernachtung dennoch die Richtige, nicht immer muss es schnell schnell sein, man darf auch mal genießen, weniger Höhenmeter am Tag machen als man maximal schaffen würde. Hüttennächte sind immer etwas besonderes, meistens besonders schön und nervenaufreibend zu gleich :)
Unten angekommen warten wir verschwitzt und von Menschenmassen umgeben fast 40min auf den nächsten Bus. Wir sind heilfroh wenn wir wieder unser Auto erreicht haben.
Richtig cooler Berg, Empfehlung für jeden der sich mal in höhere Lagen begeben will und über genug Trittsicherheit verfügt. Weder Gletscherausrüstung noch sonst was extra notwendig(einfach kurz auf der Hütte anrufen, und euch nach den Bedingungen erkundigen. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte zumindest immer Steigeisen dabei haben) und immerhin der sechst höchste Berg Österreichs. Hütte früh genug reservieren, es ist viel los aber nicht überlaufen und man ist sich auch nicht im Weg außer vielleicht in den 50m Klettersteig eigentlich der einzigen Schlüsselstelle auf dieser Tour.
sieht echt cool aus, schreib' ich mir mal auf die liste für nächsten sommer damit ich auch mal auf einem österr. 3000er stehe :)
ReplyDeletebtw: wem beim autofahren langweilig wird, hat nur die falsche playlist ;)