Diesmal viel uns die Tourenwahl nicht allzu schwer, wir haben uns das Buch "Schitouren Steiermark - Die 70 schönsten Touren" von Paul und Peter Sodamin gekauft und schon im Herbst eine erste ToDo-Liste daraus erstellt.
Fündig werden wir in der Region Eisenerz und entscheiden uns das Lamingegg zu erklimmen. Da es am Tag davor geschneit hatte und wir uns gerade an der Grenze zwischen Lawinenwarnstufe 3 und 2 bewegen beschließen wir schon vorher das wir den rechten Aufstiegsweg durch den Wald folgen werden und sollten wir uns an einer Stelle nicht wohlfühlen natürlich sofort kehrt machen würden. Des weiteren setzten wir unsere Startzeit eher untypisch für uns später an um möglichen Spuren oder erfahreneren Tourengehern folgen zu können und der morgendlichen Kälte von -10°C wollen wir auch entgehen.
Nachdem wir vom Start weg mit mehreren Gruppen unterwegs waren fühlten wir uns in unsere Entscheidung und Tourenziel-Auswahl bestärkt.
Vom gleichen Ausgangspunkt sind hier einige Gipfel zu erreichen und auch diverse Aufstiegsrouten möglich.
Wir entscheiden uns bei der ersten Brücke den Fluss Richtung Handelalm zu queren und nicht den Umweg über die linke Hälfte auf den Lamingeggsattel zu nehmen. Wir folgen einer gut ausgetretenen Spur die sicher schon von mehreren Skitourengehern begangen wurde und kommen gut voran. Nach einiger Zeit beginnen wir die Anzahl der Spitzkehren zu hinterfragen die unsere Wegbereiter da in den Schnee gesetzt haben, wir sind zu weit rechts und das Gelände ist um einiges Steiler wie im Buch beschrieben. Da aber nur diese "eine" Aufstiegsspur vorhanden ist und diese oft begangen scheint, sehen wir die vielen Spitzkehren als gute Übung an und sind weiter im Glauben das diese Spur mit besten Wissen angelegt wurde und sicher oben super einfach nach links hinaus queren wird..
Bei super Wetter, geilem Schnee und im idyllischen Wald gehen wir also weiter nach oben. Etwas später überholen uns noch zwei Kollegen die echt zügig unterwegs waren. Auch diese bestätigen uns das es nur diesen einen Weg nach oben gibt. Das bestärkte uns dabei, dass alles soweit in Ordnung war, auch wenn wir dachten das der Weg früher links queren müsste.
Nun waren wir fast schon bei dem Felsigen Grad der Leobner Mauer angekommen als der Weg immer schlechter, die Spur immer weniger ausgetreten und der Schnee immer lockerer wurde.
Hmmm.... weit und breit sind die zwei Leute die uns überholt hatten nicht zu sehen und nach weiterem Blick auf GPS kennen wir uns nicht mehr wirklich aus. Anscheinend hätten wir doch unserem Instinkt folgen sollen und früher nach links weg Richtung Lamingeggsattel queren sollen. Nachdem wir allerdings noch nicht die erfahrensten Skibergsteiger sind dachten wir, wir verlassen uns auf die Spuren unserer Vorgänger und beginnen nicht irgendwo einen eigenen Weg zu spuren.
Naja zur Kuppe der Leobner Mauer wollen wir uns dann nicht hinauf kämpfen da uns dazu die nötige Expertise fehlt und wir entscheiden uns abzufahren. Die ersten hundert Höhenmeter waren mehr gerutschte als gefahre. Erst danach begannen wir wirklich Schwünge zu machen und ein paar Lichtungen auszunutzen. Welche wir zum Glück im Aufstieg gesehen hatte.
Zu meiner eigenen Verwunderung fühlte ich mich im Tiefschnee pudelwohl. Hatte ich letztes Jahr noch größte Probleme meinen Ski im Gelände zu drehen und halbwegs schnell aber doch kontrolliert abzufahren, so ging es mir heute super. Die neuen, breiteren und längere Ski waren für mich wie eine Erleuchtung und nicht mit dem Jahr zuvor zu vergleichen. Wobei man dazu sagen muss, dass wir letztes Jahr nie in geilem Tiefschnee unterwegs waren. Das es mir bei der Abfahrt so gut ging lies mich den Ärger über die falsche Wegwahl fast schon wieder vergessen.
Auch jetzt sind wir uns noch immer nicht sicher wo wir links weggemusst hätten und wie das die anderen Leute gemacht haben, aber naja man lernt nie aus!
Nächstes mal wissen wir das wir doch mehr auf unseren eigenen Instinkt hören sollten. Außerdem gibt mir persönlich die erfolgreiche Abfahrt in doch steilem und großteils bewaldeten Gebiet Sicherheit und die vielen Spitzkehren waren auch ein gutes Training. Wir werden sicher wieder hierher zurückkommen und beim nächsten mal hoffentlich den richtigen Weg zum Gipfel finden.
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