Wednesday, September 9, 2020

Wandern - Präbichl - Hochturm (2081m) - Vordernberger Griesmauer (2015m) - Tac-Spitze (2019m)


Bis zum letzten Winter haben wir der rechten Seite des Präbichls wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erst mit dem Skitouren gehen wurde diese Seite des Berges relevant. Da wir genau hier letztes Jahr eine *falsche Abzweigung gewählt haben, wollten wir das Gebiet im Sommer besichtigen um für die nächste Skitour besser vorbereitet zu sein.

*falsche: Die falsche Abzweigung aufs Lamminegg aber die richtige Abzweigung zur Extrem-Skitour auf die Leobner Mauer (Zumindest ist sie auf Seite 88-89 im Buch "Ski Extrem Guide" zu finden) ^^
Ich muss, sagen wir waren echt überrascht wie vielseitig und abwechslungsreich diese Gegend sich präsentiert hat. Zuerst geht es noch durch einen sehr dichten, dunklen Wald welcher immer steiler wird. Der Weg wird immer schmäler und schon bald ist man zwischen dichten Latschen unterwegs.

Ab dem Lamingsattel ist der schmale Weg durch die Latschen, felsdurchsetzt. Hat man diesen kurzen Abschnitt gemeistert, öffnet sich einem plötzlich eine völlig andere Landschaft vor den Augen. Das Wildfeld mit Blick aufs Lamingegg mit seinen grasüberzogenen Hängen und der Blick auf die Leobner Mauer welche bis zum Gipfel mit Latschen bewachsen ist. Wirklich beeindruckend!



Doch dann geschah nochmal etwas völlig unerwartetes für diese Tour. Vielleicht waren wir auch diesmal wieder nicht ausreichend informiert, hielten wir das ganze doch für eine gemütliche eher anspruchslose Wanderung. Als sich die Felsformation des Hochturms vor uns auftat, der Gipfel mal wieder hinter einem anderen Gipfel verborgen lag, waren wir restlos begeistert von unseren heutigen Tourenwahl. In einem kurzen Umweg über rechts ging es dann auf den Hochturm 2081m hinauf. Auf den ersten Blick flach und nur wenig beeindruckend, bis sich einem dann der Blick gegen Nord-Osten in Richtung Stallmauer, Lenkerkogel, Pribitz bis hin zur all bekannten Meßnerin 1835m öffnet.


Wir waren so begeistert das wir unsere anfänglichen Tourenpläne, die Gipfel der Leobner Mauer und des Lamineggs mitzunehmen über die Berge warfen. Denn jetzt hatten wir wirklich Bock auf mehr Fels bekommen. Diesmal fanden wir den direkten Abstieg durch die Scharte, und im Laufschritt ging es über das Wildfeld zurück zum Lamingsattel. Im Gegenanstieg unter der Griesmauer, merkten wir, dass wir leicht overpaced hatten, schnell durchschnaufen um die lange Querung zum Hirscheggsattel hinter uns zu bringen. Von hier aus ging es nun auf den Gipfel der Vordernberger Griesmauer 2015m, die letzten paar Meter in sehr leichter Kletterei. Vom Hirscheggsattel weg wäre vielleicht ein Helm von Vorteil, man ist doch sehr nahe an der Wand, Steinschlag kann hier nie ausgeschlossen werden. Zusätzlich führen einige Kletterrouten auf die Gipfel (zu interessieren scheint das hier niemanden, Familien mit sehr kleinen Kindern bis hin zum Pensionistenpärchen, allen frohen Mutes und sich keiner Gefahr bewusst)


Aber auch wir müssen uns hier an der Nase nehmen, wir waren uns der Gefahr zwar bewusst aber aufgrund der spontanen Tourenänderung leider auch ohne Helm unterwegs. Shame on us!
Kurz abklettern von der Vordernberger Griesmauer, über große Steinplatten zurück zum Weg und Richtung TAC-Spitze 2019m. Hier ist eine stelle mit Drahtseil versichert, in der Literatur ist das ein A/B Klettersteig, dauert 15min bei ganzen 40Hm, bei einer Zustiegszeit von 3 1/2 Stunden.
What so ever, im Aufstieg stolz ohne Seilkontakt geklettert, im Abstieg doch sehr froh das es hier war.

Jetzt heißt es nichts wie runter, der Tag ist doch schon sehr anstrengend. Vom Hirscheggsattel zur Leobner Hütte und direkt sehr steil und erdig zurück in den Handlgraben.
Aber Achtung hier heißt es nochmal kurz aufpassen, der Weg welcher vor dem Gatter der Leobner Hütte nach Links in den steilen Wiesenhang führt ist nicht angeschrieben und bei Nässe oder nach dem Regen nicht zu empfehlen. Wenn ihr auf Solarmodule trefft seit ihr richtig. Einmal am ausgetretenen Weg könnt ihr euch nicht mehr verlaufen. Im Abstieg gibt es noch eine kleine Höhle zu erkunden, und dann folgt man schon dem Aufstiegsweg zurück zum Auto.

Super Tag und mit 1300hm und 15km in unter 6h45 mit Pausen denk ich mal auch recht sportlich. Beim Wandern gehts natürlich nicht um Zeit wir sind natürlich hier um zu genießen und abzuschalten. Aber ich denke man kann sein Fitnesslevel doch recht gut messen und besser einschätzen welche Touren man sich zutrauen kann und welche nicht. (Hier wären der Großer Priel als Tagestour (für mich zum 2ten mal) und der Großen Ödstein über den Kirchengrat zu erwähnen)

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