Saturday, August 17, 2013

Mehrseilroute - Hochlantsch Westgrad

Die Überzeugungsarbeit zur dieser Tour hat unseren Kollegen 1 1/2 Jahre Zeit gekostet. Ich kannte den Klettersteig ja schon und wusste das der Zustieg elendig lange ist. Mein Bruder hält von Klettersteigen und jeder künstlichen Form des Klettern sowieso nichts. Und dann das ganze noch an einem Wochenende.

Naja was soll ich sagen, der Vorabend hat einfach zu lange gedauert, eine sinnvolle Tourenvorbereitung war nicht mehr möglich, unsere beiden Kollegen kannte die Tour, also was soll's, auf geht's.
Da wir wussten wir würden bestimmt nicht bei den ersten dabei sein, gab es zuerst noch unseren gewohnten guten morgen Kaffee und so starteten wir um 8:50 Uhr vom Parkplatz. Im gemütlichen Tempo folgten wir dem Wanderweg nach Schüsserlbrunn bis zur Abzweigung zum Klettersteig. Um 9:36 Uhr legten wir unsere Ausrüstung an um anschließend um 9:50 Uhr an dem Klettersteig Einstieg im Stau zu stehen. Fühlte sich in etwa so an wie der Stopp&Go Verkehr in Graz, also eh ein gewohntes Bild. Da wir Zeitlich aber eh genug Spielraum hatten und das Wetter den ganzen Tag stabil sein sollte, war unsere viel größere Angst STEINSCHLAG. Und nur wenige Minuten später krachten auch schon die ersten Steine herunter, ich weiß nicht ob die Leute wirklich so unerfahren sind oder einfach nur so gleichgültig.

Wir entschieden uns den Abstand noch weiter zu vergrößern und neuralgische Punkte wie Rinnen schnell zu passieren.
Um 10:47 Uhr waren wir dann endlich und ohne Loch im Kopf am Einstieg angelangt. Schnell packten wir die Seile und Exen aus, wurden mit staunen von den Klettersteiggehern beäugt, befragt und für verrückt befunden.

Die Kletterei selbst ist von Höhen und Tiefen geprägt. Teils ist die Route saniert, allerdings sind die alten rostigen Nägel vertrauenswürdiger wie eine sich drehende selbstgebogene Lasche, oder 3 Muttern auf einem Bohrhaken.

Sehr positiv zu erwähnen es gibt sehr viele und sehr gute Placements sowohl für Klemmkeile als auch für Friends. Unsere Kollegen sind die Tour zum größten Teil Trad geklettert. Und haben sogar einen Trad Stand, aufgrund eines Versteigers gebaut.
1.SL ist ganz nett mit ein wenig suchen hat man recht gute Griffe

2.SL zugleich die Schlüsselseillänge, hat einen sehr abtrengenden Riss, und der gute Griff am Ausstieg ist nicht sehr vertrauenswürdig

3.SL hat aus meiner Sicht eine echt blöde Stelle vom Stand weg zuerst nach rechts, dann links hinauf zu einer sehr seltsam platzierten Exe und dann wieder nach rechts in den Riss zu den Latschen

4.SL ist sicher die schönste

5.SL ist beschissen, klettertechnisch sicher nicht mehr schwer wenn man den leichten Aufschwung an dem vorletzten Haken gemeistert hat. Links gehts 200m in die Tiefe rechts ist das Latschenfeld und man bahnt sich seinen Weg entlang des Grats. Stand macht man anschließend an den dickeren Wurzeln der Latschen, bevor man sich zuerst leicht links über eine Felsplatte hinauf, und dann rechts einen nur sehr schwer erkennbaren Weg mitten durch das Latschenfeld kämpfen muss.

Einmal und nie wieder, oder vielleicht doch noch mal weil die Gegend so schön und es eine wahre PoserTour für alle anderen Touristen ist?. (wohl eher doch nur einmal)
Um 13:40 Uhr haben wir uns erfolgreich den Weg durch das LatschenFeld gebahnt. Ein wenig "Marco - Polo" mit den vorbeigehenden Wanderern war sehr hilfreich. Anbei nochmal recht herzlichen Dank an alle die geantwortet haben. Schnell die Sachen gepackt, die Fragen der Wanderer beantwortet, die Anbei wirklich alle sehr nett und wirklich interessiert waren. Noch schnell ein Gipfelfoto und was trinken und dann ging es im Laufschritt zum Gasthof "Steirischen Jokl" in unter 25min waren wir dann auch schon beim Gasthof und gönnten uns Radler, Wiener Schnitzel und Schweinsbraten.
Den weiteren Abstieg gingen wir Anfangs eher gemütlich an, und legten erst zum Schluss nochmal einen Endspurt hin in 30min waren wir dann auch schon beim Auto.

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