Freiluft-Geckos: Wandern - Ingering (Ingeringsee) P4

Der perfekte Tag, die perfekte Tour!

Ich weiß nicht ob euch die Hintergrundgeschichte zu unserer Tourenfindung interessiert oder nicht, aber diesmal muss ich sie euch einfach erzählen und vielleicht findet ihr sie ja sogar hilfreich.

Der höchste Berg, die beste Fernsicht, der kürzeste Anstieg, die einfachste Zufahrt, möglichst wenig Leute, möglichst Alpin,.....und auf gar keinen Fall Schotterstraßen oder Wege, ich schwöre euch ihr wollt mit Alex niemals über längere Zeit solchen Wegen folgen, er wird euch dafür hassen ^^

Dann beginnt das Streichkonzert: nicht mehr als 1500Hm, nicht länger als 7h (wir haben halt einfach keine Kondition), max 1 1/2h Zufahrt,...... Was bleibt denn da noch übrig wenn man in der Nähe von Graz startet? Nicht viel, aber viel mehr als man denkt, weiß, oder kennt.

Alex: checkt nach den höchsten Bergen der Bezirke, Seckauer Tauern schon mal gehört, weiß aber nicht viel damit anzufangen.
Alex: das Geierhaupt 2417hm
Ich: 2400? Are u serious?
Alex: Ja, liegt aber extrem Blöd, weit zum fahren Zahlt sich nicht aus, wir machen den Hochreichart 2416hm!!!
Ich: LOL

So, oder zumindest so ungefähr kamen/kommen wir zu unseren Touren. Aber besonders diesmal hat sich gezeigt, das sich gute Recherche wirklich auszahlt. Auch diesmal starten wir wieder besonders früh, 4Uhr Tagwache, 5Uhr Abfahrt um 6:30Uhr geht es vom Parkplatz 4 in Ingering (nähe Knittelfeld), los. Auf der Karte ist der Parkplazt markiert, für die Anfahrt vor allem bei Nacht schadet ein Navi sicher nicht, aber eigentlich ist es leicht zu finden.

So far so good. Das erste mal dieses Jahre haben wir wirklich perfekte Bedingungen. Es geht gemütlich durch ein super Waldstück los, genau das Richtige um warm zu werden. Zu Beginn ist der Weg noch gut markiert und nicht zu verfehlen.

Es wird schnell steil und plötzlich befindet man sich in einem extrem dunklen Waldstück, das grüne Gras und der geniale Duft, der uns am Anfang begleitet hat, schlägt merkwürdig, in etwas dunkles um. Scherzhaft sage ich zu Alex, das ich froh bin das wir nicht noch früher gestartet sind, denn hier würde wohl das Licht der hellsten Stirnlampe, im Dunkel des Waldes verloren gehen. (geschrieben am Montag den 31.10.2016, nein Halloween-scherz beiseite, es war echt finster :)

Die Wegfindung ist bis zu diesem Bild hier eigentlich ganz einfach, aber ab hier, muss man schon zweimal schauen. Der direkte Weg auf den Hochreichart ist leider nicht angeschrieben, kA. warum. Hier folgt man links dem ausgetretenen Waldweg und auf nicht dem Schild und der Schotterstraße, aber merkt euch unbedingt den Punkt, den beim Rückweg müsst ihr hier wieder nach links zurück zum Parkplatz euren Weg finden.

Achtung hier links nach oben in den Wald!

Der Rest der Wegfindung ist eigentlich sehr einfach, man folgt immer den ausgetreten Pfaden und ab der Waldgrenze den logischen Weg am Kamm entlang über und um die Aufschwünge über die riesigen Schotter und Steinfelder. Nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, aber solange kein Schnee liegt nicht so schlimm, im Winter könnte vor allem der Teil durch den Wald gar nicht so einfach zu finden sein, wenn man das Gebiet nicht kennt.

Ich lass hier mal die Bilder für sich sprechen, ich bin so happy das uns diesmal so geniale Aufnahmen gelungen sind, ich hoffe euch gefallen sie auch, und ich hoffe, dass das Video und der GPS-Track einen gewissen Mehrwert für euch darstellen.

Bis zum Gipfel ist es anhaltend steil, es gibt nur wenige Verschnaufpausen und bitte glaubt mir eines; So schön der Weg ist, das gekraxel dazwischen, vor allem wenn man da und dort mal ein paar Meter einen Aufschwung über die Direttissima abkürzt. Aber es zaaaaaahhhhhhhht sich echt bis zum Gipfelkreuz!

Das erste mal glaubt man auf ~1700m den Gipfel zu erblicken, ist aber nur einer von 3 oder 4, hinter jedem vermeintlichen Ziel liegt ein neuer Aufschwung den man zuvor nicht gesehen hat, und schon fast am Ende angelangt geht es noch einige hundert Meter über dieses geniale Gestein (für alle die sich auch nicht mehr an den Schulunterricht zurück erinnern können, es handelt sich um eine Granit- und Gneislandschaft, wem das zu wenig ist ich hab ein Paper für euch gefunden "Zur Geologie des Hochreichart und des Zinken in den Seckauer Tauern.")

Da sich der Aufstieg dann doch so sehr in die Länge gezogen hat, haben wir unseren Ursprungsplan den gleichen Weg zurück Zugehen um ein paar Minuten Zeit zu sparen über den Haufen geworfen und wir sind dann doch über's Brandstättertörl in den Brandstättergraben abgestiegen, zu weiten Teilen dem Flussverlauf gefolgt, um anschließend wieder zur oben groß erwähnten Abzweigung zurück zu kommen. Und ich muss eins sagen es hat sich mehr als gelohnt, ich würde die Tour nur mehr so machen, auch wenn der Abstieg zum Brandstättertörl sehr steil ist, er ist kurz und das schlimmst ist nach kurzer Zeit wieder vorbei.

Die geniale Ansicht auf die Gesteinsmassen, den gesamten Gipfel und der Gratverlauf sind einmalig, und wer liebt es nicht am Wasser entlang zu wandern! Echt genial und echt froh das wir einen Plan B in der Tasche hatten.