Monday, October 21, 2019

Wandern - Eine Runde um den Eisenerzer Reichenstein

Eine gemütlich Wanderung zum Saisonabschluss sollte es werden. Nach diversen Verletzungen/Überlastungserscheinungen: Epicondylitis radialis auf der einen, Epicondylitis ulnaris auf der anderen Seite, einem bislang nicht wirklich diagnostizierten Problem im rechten Fußballen (Verdacht auf Ermüdungsfraktur, Röntgen war ohne Befund) und alles zieht sich bis heute dahin.
Langsam wird zwar alles besser, aber von weg bis gut sind wir leider noch immer entfernt, irgendwas passt zur Zeit wohl einfach nicht.
Mit den schweren Bergschuhen auf den Eisenerzer Reichenstein, um mehr Dämpfung und Stabilität im Fuß zu haben, den Fußballen bestmöglich zu schonen, eine Albtraum-Vorstellung.
Angie war aus Wien angereist, eigentlich eine viel zu weite Anfahrt um nur schnell auf den Gipfel zu laufen, so hielten wir uns die Option offen vielleicht ein paar Meter dran zu hängen je nachdem wie es meinem Fuss im Aufstieg ergehen sollte.
Gesagt getan, wir kamen gut voran, der Fuß hielt, so entschieden wir uns gleich zu beginn aufs Rottörl aufzusteigen. Wir wollten den Reichenstein Umrunden, schon einmal bin ich diese Tour mit Mike bei viel Altschnee und in die anderen Richtung gegangen. Wir checkten nochmal die Karte, sahen auch dass das ganze echt weit war aber hielten uns die Möglichkeit offen das wir ja immer umdrehen könnten.
Damit begann ein wunderschöner Tag mit QUALEN die für drei Wanderungen gereicht hätten. Ich möchte festhalten es ist der 21.10 es hat gefühlte 25°C in der Sonne, ich bin zu warm angezogen und das Longsleeve ist so eng geschnitten das ich es leider nicht über die eines Boulderers übliche Unterarmmuskulatur hochkrempeln kann. Die lange Unterhose werde ich dann bei unseren ersten Pause am See endlich los.
Von lauter Problemen gequält vergisst man fast die Schönheit dieses Herbstpanoramas zu genießen, die Einsamkeit und Stille die man vom Eisenerzer auf seinen Hauptrouten sonst so gar nicht kennt. Nur sehr wenige scheinen sich hier her zu verirren, ein Mann mit großen Rucksack auf der Latschen-Zapfen jagt, und eine junge Dame mit Hund, welcher am See spielte. Das wars, sonst war hier hinten keine Menschenseele anzutreffen, wir hatten den Wanderweg für uns alleine. Wer sonst würde sich auch so einen Umweg auf einen so einfach zu erreichenden Gipfel antun? Die Sinnfrage darf man sich aber in den Bergen ja sowieso nie stellen. Wir genossen den Tag in vollen Zügen.
Der Aufstieg auf den Reichenhals war steil und anstrengend, in meiner Erinnerung hab ich eine ganze Bergseite vergessen die wir umgehen mussten. Als wir endlich am Reichenhals angekommen waren gab es eine wohlverdiente Pause, mit dem wohl geilsten Bergsnack für diese Jahreszeit SCHOKOLEBKUCHEN, ich sag's euch mega!
Weiter gings zur Reichensteinhütte und schnell war die Ruhe vergessen, wir genossen ein kaltes Getränk bevor wir uns auf den Reichenstein aufmachten. Ich war schon so müde,dass ich den Gipfel gar nicht mehr mitnehmen wollte, auch um das Wort "Umrundung" nicht zu zerstören. Aber irgendwie gehört er ja doch dazu. Hinauf gequält, hinunter gequält, im Eiltempo, die schnellste und steilste Abstiegsspur eingeschlagen, weiter über die Stiegen und "bam".
F*****hell tun mir die Knie weh! Das unrunde Laufen, das vorsichtige Heben und der Versuch den Fußballen nicht zu sehr zu belasten, rächen sich jetzt. Mein sonst recht flotter Schritt Bergab wird zu einem müden gehumpel mit Knieschmerzen wie ich sie schon lange nicht mehr hatte.
Angie wird zum Schluss immer stärker, auch wenn sie in den Aufstiegs-Passagen manchmal jammert oder schimpft. Sowie es für alle anderen Zach wird beginnt für sie, so scheint es, der schönste Teil des Tages. Endlos lange Abstiege scheinen ihr nichts auszumachen und so pushen wir die letzten Meter zum Auto.
Wie es mir dann auf der Heimfahrt dank gesperrten Plabutschtunnel gegangen ist und dass ich fast nicht mal mehr Kuppeln konnte erspare ich euch jetzt.
Mega geiler Tag, mega anstrengend! Ich hab jetzt fast 2 Monate gebraucht darüber schreiben zu können um genügend Abstand zu haben um nicht nur negatives zu sehen.

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