Nachdem wir letztes Jahr aufgrund von schlechtem Wetter und fehlender Kraft in den Beinen unsere Schlussetappe auf die Hochwildstelle leider abbrechen mussten, war das Ziel für diesen Sommer quasi vorgegeben. Alex war diesmal auch mit dabei und Angie übernahm wieder mal Planung und Organisation, danke nochmal dafür!
Alleine unter all den Touristen ist das Moto des Tages, abseits der vielbegangenen Wege sind wir auf dieser Tour fast alleine unterwegs. Anstrengende 1324hm sind auf dem Weg zum 7km entfernten Gipfel zurückzulegen.
Der Weg ist durchgängig gut Beschildert und gut zu gehen (auch wenn der Weg dazwischen schon recht schmal wird). Die Aussicht ist der Wahnsinn, lediglich der letzte Gipfelaufschwung verlangt einem so einiges ab.
Kein Schatten, 32°C im Tal und fast Windstill, machen das Wandern um diese Jahreszeit immer wieder zu einer besonderen Herausforderung. Selbst bei leichtgepackten Rucksack, 2-3 Liter Wasser, Medipack, Jause geht das schon ganz schön rein.
Das diesmalige Training macht sich jedoch bezahlt und so sind wir wesentlich schneller unterwegs wie letztes Jahr, auch die Tourenplannung mit der Rückkehr zum Auto bevor wir am späten Nachmittag auf die Hans-Wödl-Hütte aufsteigen werden, macht das ganze Unterfangen so viel einfacher.
Statt der geplanten 4h20min sind wir in nicht mal 3h40min am Gipfel. Die gesparte Stunde kommt uns am Nachmittag auch noch wirklich zu gute, da der Wanderschuh vom Alex leider im Abstieg seinen Geist aufgibt. Wie wir später erfahren, ein bekanntes Problem bei diesen 400€ Markenschuhen, nach 10 Jahren löst sicher der Kleber und die Sohle. Eine Reparatur oder gar eine Neubesohlung wie von Northland damals versprochen anscheinend doch nicht möglich oder sinnvoll?
Das Bergschuhgeschäft "Schuhjäger" direkt in Aich-Assach scheint wie eine Fata Morgana, tolle Beratung, riesen Auswahl, TOP und wirklich weiter zu empfehlen.
Um 15:35 Uhr sind wir zurück am Parkplatz, packen den Rucksack voll mit Hüttenschlafsack und allem was wir für die nächsten Tage brauchen werden.
Gegen 17:15 Uhr erreichen wir dann die Hans-Wödl-Hütte, mit vollem Rucksack und einem hohen Berg in den Beinen anstrengender wie erwartet. Aber die zahlreichen Halbschuhtouristen, in weißen Sneaker oder gar Flip-Flops, versüßen einem den Aufstieg, man hofft nur das sich niemand verletzt und alle heil nachunten kommen.
Die Hütte selbst ist einfach großartig, sauber, super Essen, extrem freundliche Mitarbeiter, Trinkwasser und Strom verfügbar, der Ausblick von der Terrasse einfach nur wunderschön.
Tag 2: Hans-Wödl-Hütte - Hüttensee - Obersee - Neualmscharte - Hochwildstelle 2747m
Hütte 7:26 - Gipfel 11:20 - Hütte 15:00
Es fällt mir schwer den zweiten Tag in vollen Zügen zu beschreiben, also lasse ich euch einfach ein paar Schlagworte und wie immer viele Bilder hier zurück:
Heiß, zach, ausgesetzt, nur für geübte, viel mehr Kletterpassagen wie gedacht.
Geiles Panorama, tolle Landschaft, ein Erlebnis wert.
Touris in Bademode, Insta-Influencer im Selfiewahn.
(Touris nur bis zum Obersee, danach ist man alleine, keine Angst sie beißen nicht solange du ihnen nicht im Bild stehst)
Tag 3: Hans-Wödl-Hütte - Filzscharte - Höchstein 2543m - Kaiblinglochscharte - Bärfallspitze - Moaralmsee hätte es werden sollen.
Mal wieder mussten wir unseren dritten Tag leider streichen, Alex hatte starke Probleme mit den Knien, wahrscheinlich den vielen Laufkilometern der letzten Wochen geschuldet.
Auch wir hatten sehr schwere Beine vom Vortag und waren nicht wirklich Böse, die letzte Tour ausfallen zu lassen.
Ich denk mal wenn man einfach drauf losgehen würde, würde es bestimmt gleich wieder leichter gehen. Aber mit null Weitwandererfahrung, und immer nur kurzen Wandertrips kann man seinen Körper echt schlecht einschätzen. So scheint es vor allem für mich immer einfacher Aufzugeben und gemütlich nach Hause in Richtung Sonnenstuhl und Pool zu fahren wie sich noch mal 10h zu quälen.
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