Endlich hat alles gepasst, das erste Mal in diesem Sommer ein stabiles Azorenhoch, mit geringster Gewitter Wahrscheinlichkeit und nur wenig Chance auf Regen.
Das Ziel war schnell gefunden, ab ins Xeis, eine leichte Route mit nicht allzu langer Zustiegszeit musste her. Die kürzseste Zustiegszeit fürs Gesäuse beträgt 50min bis zu einer Stunde, alle weiteren Touren sind oft nur in 2 bis 3 Stunden zu erreichen, das Wort ERNSTHAFTIGKEIT bekommt hier eine völlig neue Bedeutung.
Also stand uns eigentlich nur der Admonter Kalbling (Kaibling) (2196m) zur Auswahl, es gibt rund 10 Routen bis zum 5ten Schwierigkeitsgrad, also der perfekte Berg um erste Gesäuse Erfahrung zu sammeln.
Hier seht ihr das Ziel unserer heutigen Tour:
Ausgangspunkt der Tour ist die Oberst Klinke Hütte (1486m) für saftige 7 Euro Maut erreicht man die Hütte in gut 1h 15min von Graz aus. Nach einer weitern Stunde und mit ein wenig Glück/Gesuche ist man am Einstieg in die Route "340er Steig" (obl. 4-, var. bis 4+) an der Nordwestwand des Admonter Kalbling angelangt.
Wir haben den Einstieg welcher mit einem Normal-Haken gekennzeichnet seien sollte nicht gefunden, jedoch ist der Fels so markant das wir sicher waren hier richtig zu sein.
Im nächsten Bild seht ihr den ungefähren Routenverlauf, die Topo findet ihr in der "XEIS-Auslese" auf Seite 381.
Am ersten Standplatz, welcher aus 2 nicht sehr vertrauenswürdigen geschlagen Normalhaken besteht, angekommen bestätigte sich unser Einschätzung zum Glück auch. Der weitere Routen verlauf ist recht tricky, vor allem der Turm vor dem 5m abstieg und der 50m Quergang zum Standplatz der 4ten Seillänge (1 Normalhaken mit Seil verlängert) verlangen ein wenig Gespür. Danach ist die Route leichter zu finden und auch besser versichert und zieht über den Grat entlang auf den Gipfel.
Wir hatten einige Klemmkeile und 2 Torque Nuts mit, viel möglichkeiten die zu verwenden haben wir leider nicht gefunden, meistens haben wir unsere Stände versucht mit Köpfelschlingen rückzusichern.
In der 5ten Seillänge hab ich bei der 2ten Exe umgedreht und Alex hat die Führung übernommen. Für ihn waren die zwei schwersten Seillängen kein Problem und so sind wir recht zügig und die letzten vier Seillängen simultan zum Gipfel geklettert.
So waren wir dann auch früher als geplant um 12:30Uhr am Gipfel, also haben wir ca. 3h15min für 10 Seillängen gebraucht, wenn man die Route kennt und das Suchen weg fällt denk ich mal das man es in 2h schaffen kann.
Am Gipfel erwartete uns leider nicht die erhoffte traumhafte Aussicht die das Gesäuse so speziell macht. Dennoch waren wir glücklich und zufrieden unsere erste Tour hier erfolgreich und ohne größere Schwierigkeiten geschafft zu haben.
Da wir so gut in der Zeit lagen haben wir uns beim Absteigen noch kurzfristig dazu entschlossen einen abstecher auf die 2106m hohe Rifel zu machen. Wir waren zu dritt unterwegs haben eine Seilweiche (einfach einen Sackstich ein paar Meter vor dem Seilende und einen weiteren Sackstich/Achter damit die Karabiner nicht verrutschen, uns gefällt die Variante besser wie mit einem Ankerstich direkt am Klettergurt, falls man einen Führungswechsel machen möchte was zu Dritt eh immer Schwieriger ist, mit Karabiner ist es zumindest möglich. Der Abstand vom Seilende zum 3ten Kletterer sollte groß genug gewählt werden damit beide genügend Bewegungsfreiheit haben 4-5m und die Seilweiche sollte wohl 1m nicht überschreiten)verwendet um den dritten an einem Einfachseil zu sichern.
Am Bild seht ihr den Gipfel des 2247m hohen Sparafeld, wäre bestimmt auch noch einen Abstecher wert gewesen.
Weiter Infos:
Topo, Daten: Xeis-Auslese S.377,378,381
Zustieg, Anfahrt: www.bergfex.at
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