Wednesday, February 27, 2019

Skitour - Bergerhube (Hinteres Triebental) - richtung Gamskogel 2386m


Eigentlich wollten wir ins Xeis einen Skitouren Klassiker wie den Leobner oder das Blaseneck machen, Menschenmassen und eine halbe Stunde längere Fahrzeit hielten uns dann doch davon ab. Das Skitourengehen inklusive der richtigen Tourenauswahl mit Berücksichtigung von Schnee und Lawinenlage stellte sich als viel schwieriger heraus als wir uns erwartet haben. Teilweise gingen wir einfach viel zu steil, folgten zu lange irgendwelchen falschen Spuren und dem Alex fehlt einfach ein entscheidendes Ausrüstungsteil, die Harscheisen. Wir waren nicht schlecht ausgerüstet, auch diesmal hatte wir Steigeisen mit im Gepäck, doch Steigeisen dort anzulegen wo andere noch bequem ihre Spitzkehren machen war uns dann doch ein wenig zu doof.

Aber lasst mich von vorne beginnen, es ging also zur Bergerhube ins Hintere Triebental. Auch diesmal war die Straße in der Früh noch sehr eisig, aber da nicht steil, trotzdem gut zu befahren. Das Ziel des heutigen Tages hätte eigentlich der Kleine Grießstein mit 2175m werden sollen. Parkticket um 2€ gelöst, Übersichtskarte nochmal studiert und los gehts! Hm, aber wo hin? Links um die Hütte herum? Mitten durch das Eselgehege? Der freundliche Hüttenwirt wies uns dann den Weg mitten durch die Esel durch und schon hatten wir wohl einen der schwierigsten Dinge, den richtigen Ausgangspunkt nach dem Parkplatz zu finden, hinter uns gebracht. Egal ob Skitour oder Wanderung, oft ist der Weg vom Parkplatz bis zum Einstieg unendlich kompliziert zu finden, wenn man das erste Mal vor Ort ist. Vielleicht sind wir auch einfach nur zu blöd?! Was weiß ich.

Wir folgen dem Weg recht flach auf sehr hartem Schnee, bis uns die ersten Skitourenpro's in einem Mordstempo überholen und nun wissen wir auch warum unsere durchschnittlichen Tourenzeiten ein wenig länger ausfallen. Versteht mich nicht falsch wir gehen keineswegs langsam, ein wenig trödeln wir natürlich mit unseren Fotos herum aber ansonsten sind wir echt zügig unterwegs. Wir folgen den Aufstiegsspuren, das Panorama des Gamskogels über welchem der Mond beeindruckend steht ist einmalig. Laut Tourenbeschreibung soll es hier sehr einsam sein doch schon wieder hören wir Leute hinter uns und zwei weitere tauchen vor uns auf, wir folgen dem breiten Weg zuerst nach links, laut GPS alles auf Kurs. Bei der nächsten schmalen Abzweigung nach links (hier steht auch ein kleines Schild welches aus meiner Sicht allerdings der Forststraße entlang zeigt) folgen wir den zwei Leuten vor uns durch einen recht Steilen aber gut zu gehenden Waldabschnittt, bevor wir auf die nächste Lichtung kommen und nochmal das GPS checken. WTF just happend wir sind um einiges zu weit links gelandet, zum Glück führt ein recht waagemutiger Weg zumindest für Skitourenanfänger zurück. Wir verlieren fast kein Zeit und treffen auf die 2 Personen die zuvor noch hinter uns waren. In der Sonne machen wir eine kurze Pause und werden vom nächsten Skibergsteiger überholt, ein kurzes Gespräch führt dazu das heute anscheinend alle auf den Gamskogel gehen, welcher bis auf die letzten paar Meter auch gar nicht schwer sein soll. Wir suchen noch immer unseren Fehler und die Abzweigung nach links zu unserem Ursprünglichen Ziel, als uns die nächste Gruppe überholt, auf die Frage wo es hin geht kam im Chor: "Den Gamskogel"

Was nun?
Haben wir uns für den falschen Berg entschieden, ist die Süd-exposition tatsächlich so schlecht und die Gleitschneeproblematik so hoch das alle auf den Gamskogel gehen?
Zeitlich hätte ich gemeint das wir früh genug gestartet sind die Schneedecke über Nacht gut genug aus-gefroren hat, aber diese Entscheidung bei der 4ten Skitour meines Lebens zu treffen erschien mir dann doch zu wagemutig. "DER HERDE NACH" da kann am wenigsten passieren, alle schienen gut ausgerüstet und wesentlich erfahrener zu sein als wir. Die Bedingungen waren herrlich, der starke Föhnwind hatte noch nicht eingesetzt, also GPS auf die brav Offline abgespeicherte Alternativ-Route umprogrammiert und weiter geht es. (Handyempfang dort oben hatten wir nur mit A1, nur als Zusatzinformation, seht auch auf der Hüttenhomepage der Bergerhube)

Wir machten Pause wenn die fünfköpfige Gruppe vor uns Pause machte. Das war zwar für unseren Zeitplan nicht gut, aber wir wollten heute keine weiteren Fehler mehr machen und erhofften uns, das Ein oder Andere abschauen zu können, Brav folgten wir ihren Spitzkehren, bis wir endlich das Steilstück erblickten, was uns zum Gamskogel geführt hätte. Zwei aus der Gruppe vor uns brachen ab und verschwanden in der Sonne. Drei gingen weiter und wir sahen schon das sie auf Harscheisen umrüsteten. Ganz oben in der schmaleren Rinnen trug der Skitourenpro welcher uns zuvor überholt hatte seine Skier schon am Rücken. Da der Schnee aber noch gut war wollten wir es zumindest bis zum nächsten Rastpunkt versuchen, welchen wir dann doch mit mehr Mühen erreichten wie gedacht. Von dem einen auf den anderen Meter wurde es plötzlich pickelhart und eisig. Wir entschieden uns einstimmig umzudrehen, klar am Gipfel zu stehen wäre cool gewesen, aber auch mit Haarscheisen wären wir wohl den Skitechnischen Herausforderungen noch nicht gewachsen gewesen, später nochmal umzubauen die Ski am Rücken zu schnallen, für eine steinige Abfahrt mit wenig Schnee? Nein Danke.

Uns viel schon hier das Abfellen und Umbauen nicht gerade leicht, vielleicht hätten wir doch schon unten umdrehen sollen.

Die Abfahrt war leider eine einzige Katastrophe, die ersten 200hm gingen noch recht gut, doch danach waren die Schneebedingungen miserable. Die obere Schicht war gefroren und wir brachen mit den Skiern bei jedem Schwung ein, was ein drehen des Skis fast unmöglich machte. Ich nehme mal an das nennt man Bruchharsch aber so ganz sicher bin ich mir auch da noch nicht. Zusätzlich löste auch Alex seine Bindung durch die harten Schläge einmal aus, und ging nicht mehr in die Ausgangsstellung zurück. Im knietiefen Schnee, zum Glück mit Schraubenzieher bewaffnet versuchten wir das ganze irgendwie wieder in Ordnung zu bekommen.

Die Abfahrt war unendlich anstrengend und dauerte einfach viel zu lange, echt schade!

Wenn wir mehr Erfahrung gesammelt haben, und Alex neues Material unter den Füssen hat, kommen wir aber bestimmmt wieder. Zu schön und einmalig präsentierte sich die Landschaft im Hinteren Triebental.

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