Die enormen Kosten und die relativ große Komplexität in der Ausrüstungswahl haben uns unser vorhaben Jahr für Jahr verschieben lassen.
Dazwischen waren wir schon fast soweit uns Schneeschuhe beim Hofer zu kaufen um einfach im Winter mehr machen zu können.
Doch Schneeschuhe hätten unser Hauptproblem - "DAS HINUNTERGEHEN " - nicht gelöst.
Wir gehen wirklich gerne auf Berge hinauf, aber das leidige Bergab zaht sich dann doch meistens ein wenig zu viel.
Aber ich glaube zum Martyrium der Ausrüstungswahl werde ich wohl eine eigene philosophische Abhandlung schreiben müssen. Die Dinge die ich im Internet gefunden haben waren mehr als dürftig, oberflächlich und aus meiner Sicht zum Großteil nicht die Information die man als Anfänger wirklich braucht.
Wir hatten großes Glück, Alex hat eine alte Skitouren Ausrüstung zum testen bekommen und Roland hatte seine alte Ausrüstung, welche ich eigentlich schon vor Norwegen kaufen wollte noch immer im Keller stehen. Zum super Freundschaftspreis - Danke nochmal an dieser Stelle - übergab er mir die Ski nach unserem letzten Eiskletterabenteuer und jetzt stehen wir hier am Parkplatz der Grünangerhütte einige Höhenmeter unter dem Skigebiet der Weinebene.
Nach einer netten Begegnung am Parkplatz, kamen uns schon die ersten beiden Skitourengeher entgegen: "Kein Wind, wenig Schnee aber OK, einfach unseren Spuren nach links folgen, schönen Tag noch". Sehr gut alles was wir wissen mussten und bis jetzt hat noch keiner gemerkt das wir keine Ahnung davon haben was wir hier eigentlich tun. Mühsam Fellen wir zum aller ersten Mal in unserem Leben unsere Skier auf, steigen in die Bindung und gehen los.
Mit unseren Wanderstöcken ohne richtige Schneeteller, ich noch mit meinen alten Skischuhen (denn Zeit zum Skitourenskischuh kauf war noch keine). Kleidungstechnisch waren wir ganz Ok unterwegs obwohl wir natürlich noch nicht die "ECHTEN" Skitouren Marken tragen. Mit diesen Bedingungen scheint es ja fast unmöglich zu sein jemals auf einen Berg zu kommen, würde man den Blogs, Youtubern und Werbemachern glauben schenken.
Wir sind jedoch vollauf happy und glücklich, die paar Gramm mehr haben wir schon immer als gutes Training gesehen und wir haben schon immer versucht unsere Ausrüstung-Wahl so anzulegen, dass sie möglichst breite Einsatzzwecke erfüllt. Seit Jahren fahre ich mit Primaloft und Hardshell Ski, Eisklettern mit einer 400€ teuren GoreTex Hardshell war auch noch nie drinnen. Die Alte Skihose und eine nullachtfünfzehn Regenhose drüber hat uns noch immer gute Dienste erwiesen.
So folgen wir nun den Aufstiegsspuren durch den Wald und sind begeistert wie gut wir vorankommen, lediglich mit dem Einstellen der Steighilfen haben wir unsere gute Not. In weiterer Folge lassen wir uns leider ein wenig von den vielen Spuren verwirren und bleiben zu lange links auf der Forststraße, was den weiteren Aufstieg ein wenig länger und schwieriger macht. Wir Spuren unseren eigenen Weg durch den Wald, gehen leider meistens ein wenig zu steil und direkt. Aber erreichen schlussendlich dennoch den Gipfel.
Oben angekommen werden wir freundlich begrüßt, befragt wo wir den jetzt erst herkommen, und plötzlich fängt der Herr Kollege herzhaft zu lachen an, als er Alex seine Skier sieht und meint "die gibts auch noch? Da hab ich ja neuere im Keller stehen die ich nicht mehr verwende". Na gut damit wäre das auch geklärt. Wir sind heil froh das wir diese Ausrüstung haben, holen uns noch ein paar wertvolle Tipps für die Abfahrt. Trinken noch einen heißen Tee aus unserer Thermoskanne, bevor wir die ersten Schwünge über den harten, windgepressten Schnee wagen. Wir kommen ganz gut hinunter, aber mehr wie vier bis fünf Schwünge Genuss waren heute leider nicht dabei.
Für uns dennoch ein super Tag, wo wir viel gelernt und ausprobiert haben. Wir sind bei unserem Aufstieg leider viel zu lange den Spuren nach links gefolgt. Idealerweise folgt ihr der Abfahrtsroute, welche euch direkt zum Gipfel führt. Naja, bei der ersten Skitour macht man eben Fehler.
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